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Öffentlichkeitsarbeit | Forschung | Aktuelles aus der Kalksandsteinindustrie
26.08.2025

Recycling – woran forscht die Kalksandsteinindustrie?

Um das politische Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, sind geschlossene Stoffkreisläufe auch in der Baustoffindustrie unerlässlich.

Folder Recycling

Daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partnern. Unsere Industrie ist bereits heute in der Lage, Recycling-Material (sogenannte Rezyklate oder RC-Material) für die Produktion neuer Kalksandsteine einzusetzen. Aktuell können bis zu 15 Prozent der Primärrohstoffe durch Rezyklate ersetzt werden, wobei dafür sortenreines und verunreinigungsfreies Material notwendig ist.

Unsere gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsarbeit konzentriert sich darauf, die Recyclingquote weiter zu steigern und neue Anwendungsbereiche zu erschließen. Dabei wurde in den letzten Jahren schon viel erreicht.

Forschungsprojekte und Anwendungsfelder:

• Produktion von Ökokalksandsteinen: Ziel ist es, bei der Produktion dieser Steine auf das Bindemittel Kalk zu verzichten oder es stark zu reduzieren, indem Kalk aus reichlich vorhandenem Betonabbruch aktiviert wird. Schließlich werden jährlich bis zu 60 Millionen Tonnen Recycling-Gesteinskörnungen aus Bauschutt aufbereitet. Ein weiteres Projekt befasst sich mit der Substitution von Branntkalk durch Zement und der Emissionsreduzierung, indem CO2-intensiver Branntkalk durch calcinierten Ton ersetzt wird.

• Recycling-Material für den Straßen- und Wegebau: Ein Forschungsprojekt hat gezeigt, dass ein Anteil von bis zu 40 Prozent Kalksandstein-RC-Material in Tragschichten möglich ist, obwohl er derzeit auf 5 Prozent begrenzt ist. Auch die Entwicklung von RC-Filtersubstraten aus Mauerwerkbruch zur Reinigung von Niederschlagsabflüssen wird erforscht.

• Verwendung als Zuschlagstoffe und Füller: Kalksandstein-Recycling-Material kann als Gesteinskörnung für die Betonherstellung eingesetzt werden und Primärrohstoffe ersetzen. Bei Beton für den Innenbereich können bis zu 20 Prozent Rezyklat-Anteil erreicht werden. Zudem wird fein aufgemahlener Füller mit CO2-Reduktionspotenzial entwickelt, der die Druckfestigkeit von Beton steigert und gleichzeitig die Zementmenge verringert.

• Vegetationssubstrate: Aufgrund seiner hohen Wasserspeicherkapazität eignet sich rezykliertes Kalksandstein-Material sehr gut als Substrat für Dachbegrünungen und zur Verbesserung von Böden im städtischen Raum, sodass Pflanzen besser gedeihen können. Es wird auch der Einsatz als Ökogranulat im Deponiebau untersucht, um klimaschädliches Methan abzubauen.

Unser Folder Recycling steht zum Download bereit.

Um diese Kreisläufe zu schließen, ist eine stärkere Vernetzung von Abbruchunternehmen, Recyclinghöfen, Kalksandsteinherstellern und Bauunternehmen unerlässlich. Außerdem muss Recycling-Material politisch als Wertstoff und nicht mehr als Abfall eingestuft werden.

Eine Auswahl aktueller Forschungsvorhaben