Wie kommen wir wieder zu ausreichend bezahlbarem Wohnraum in Deutschland?
In der neuesten Folge unserer Serie „Bauen in Deutschland“ spricht der renommierte Experte Prof. Dietmar Walberg, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, Klartext zur deutschen Wohnungskrise.
Seine zentrale These: Wir haben den Wohnungsbau in Deutschland überfrachtet – mit Standards, die weder technisch notwendig noch ökonomisch tragbar sind.
Drei Erkenntnisse, die Bauen wieder bezahlbar machen:
• Schluss mit dem Maximalprinzip! Gute Standards, z.B. beim Schallschutz, sind absolut ausreichend, um Wohnqualität zu gewährleisten, senken aber die Kosten massiv. Der Versuch, mit jedem Quadratmeter Neubau die Welt zu retten, darf nicht auf Kosten der Bezahlbarkeit gehen.
• Der wahre Hebel liegt im Bestand. 43 Millionen Wohnungen in Deutschland sind der wichtigste Faktor für Klimaneutralität und demografiegerechtes Wohnen. Intelligente, energetische und altersgerechte Modernisierung ist der Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele.
• Die Gebäude, die wir in den 50er-Jahren bauten, sind möglicherweise unsere „Rohstofflager der Zukunft“. Nur der konsequente Einstieg in die Kreislaufwirtschaft, insbesondere bei langlebigen, mineralischen Baustoffen, macht Bauen langfristig zukunftsfähig und ressourcenschonend.
Prof. Walbergs Fazit: Preisgünstiger Wohnraum in der Masse wird ohne einfache, robuste und massive Baustoffe wie Kalksandstein kaum möglich sein. Das Haus der Zukunft ist zeitlos, robust und unkompliziert.
Welche Bau-Standards würden Sie sofort streichen, um die Kosten für Mieten und Wohneigentum zu senken?
Informationen zur Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V.
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